B wie Beeinflusser

Intrinsische und extrinsische Beeinflusser lenken unbewusst unsere Gedanken und unser Tun

Und warum wir uns von Beeinflussern derart beeinflussen lassen...

All unsere Gedanken, unsere Entscheide und unsere Handlungen werden in der einen oder anderen Form beein-flusst. Entweder sind es unsere eigenen Gedanken oder aber Impulse von Aussen, die unseren Handlungen zugrunde liegen. 

 

Man spricht dabei von ex­trinsischen und intrinsischen Beeinflussern. Unschwer zu er­ahnen, dass die extrinsischen Beeinflusser von aussen wirken und die intrin­sischen Beeinflusser von innen. 

 

Extrinsische Beeinflusser sind Reize, Informationen und Signale, die wir bewusst und unbewusst aus unserem unmittelbaren und mittelbaren Umfeld aufnehmen.

Familie, Freunde, das berufliche Umfeld, Menschen mit denen wir täglich im Kontakt stehen sowie Faktoren wie Wohnort, Beruf, Lohn, Medien, Wetter, Bücher, Politik, Religion, Erziehung und viele andere mehr sind klassische extrinsische Beein­flusser.      

 

Intrinsische Beeinflusser sind u.a. unsere Wünsche, Wertvorstellungen, Er­wartungen, ethisch-moralische Grundsätze, unser Selbstwertgefühl, Erfah­rungen, Glaube usw. Wir entwickeln sie über Jahre hinweg. So gesehen sind solche Einstellungen und Verhaltensweisen mitunter auch das Resultat früherer extrinsischer Beeinflusser.

 

Je nachdem, wie stark solche extrinsische und intrinsische Beeinflusser auf uns wirken, können sie uns zu Handlungen veranlassen, die aus neutraler, objektiver Betrachtung irrational, unange­bracht, falsch, unüberlegt, kontraproduktiv oder sogar selbstzerstörerisch erscheinen. Auch können sie uns zu Handlungen zwingen, die wir so nicht ausführen wollten.

 

Sind Antreiber jedoch in einem gesunden Mass und in ausgeglichener Form aktiv, dann können sie bereichernd und motivierend sein.

 

Beeinflusser werden gerne mit Motiven verwechselt. Im Gegensatz zu den Beeinflussern lassen uns nur von jenen Motiven leiten, die uns einen Nutzen liefern. Das wiederum führt zu einer Erkenntnis, die zwar nicht neu, aber immer wieder unterschätzt oder sogar missachtet wird:

 

Wahre Motivation kommt immer von innen.

 

Wenn wir also jemanden im klassischen Sinn „motivieren“ wollen, so stellen wir selbst und unser Angebot eine extrinsische Moti-vation dar. Also wird unser Anreiz immer nur dann Früchte tragen, wenn es uns gelingt, einen klaren Nutzen für die zu motivierende Person aufzuzeigen.

 

Oder um es in den Worten des Neurobiologen, Professor Gerald Hüther zu sagen, können wir niemanden motivieren; was wir einzig versuchen können, ist, jemanden zu inspirieren. Forschungen haben ergeben, dass jeder Mensch, egal welchen Alters, Neues rasch lernen kann, sofern er über die nötige Inspiration verfügt.

 

Die beste Motivation ist jene, die uns inspiriert! 

 

Darum fallen uns immer all jene Arbeiten leicht, die wir gerne und mit Freude verrichten. Da vergessen wir auch mal die Zeit und gehen auf in unserem Tun.

 

Aus diesem Grund ist auch verständlich, was Forschungen immer wieder zeigen und Firmen immer wieder unterschätzen: rein materielle Motivation ist meist nur kurzfristig wirksam.

An die Lohnerhöhung haben wir uns oft schon nach den ersten Monaten gewöhnt. Die Flasche Wein zum Jahresende trinken wir oft ohne grosse Emotionen. Eigentlich schade, denn es ginge auch anders.

Darum lassen sich heute viele Firmen auch interessante Alternativen ein­fallen. Incentives ist das Zauberwort. Doch mit dem Wort, was soviel wie „Anreiz“ bedeutet, ist es natürlich noch lange nicht getan.

Da jeder Mensch seine ureigenen intrinsischen Beeinflusser hat und auch seine inneren Antreiber, siehe [>A wie Antreiber], müsste im besten Fall jeder Anreiz auf den jeweiligen Mitarbeitenden oder Kunden abgestimmt sein. Doch diesen Aufwand betreibt praktisch niemand. 

 

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